'Schärferes Profil' - und deutliche Worte

Veröffentlicht am 29.04.2008 in Kommunalpolitik

Jahrzehnte aktiv für die SPD. Foto: Jörg Fröhling (Westfälische Rundschau)

Es gehe darum, "sozialdemokratische Lösungen zu präsentieren", so Helmut Bolz, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bestwig - und das gleichermaßen in der Kommunalpolitik wie in den Wahlkämpfen 2009. In der Mitgliederversammlung hat die Bestwiger dafür die Weichen gestellt.

Die zentrale Frage, die man zu beantworten habe: "Vertritt die SPD noch die Interessen des kleinen Mannes?" Sowohl auf lokaler Ebene wie auch darüber hinaus, erklärte Bolz, müsse man klar machen, dass das der Fall sei: "Wir müssen unser Profil schärfen und die eigenen Positionen stärker bekannt machen."

Etwa beim Thema Bürgerbus. Gerade ältere Bürger würden profitieren. Bolz: "Wir können Wege finden, die es unseren nicht mehr mobilen Menschen ermöglichen, weiter am öffentlichen und Einkaufs-Leben teilzunehmen." Auch Fraktionschef Thomas Liedtke brach eine Lanze für das Bürgerbus-Projekt. Statt wie von CDU-Fraktionschef Gerold angegeben einen Fahrer-Stamm von 25 bis 30 Personen brauche ein Bürgerbus nur rund 15 Fahrer, erklärte Liedtke. Der Briloner Bürgerbus sei das beste Beispiel, wies Liedtke die Gerold-Zahlen zurück: "Da werden die Maßstäbe verzerrt."

Bei der Jahreshauptversammlung der SPD Bestwig standen auch Vorstandswahlen an. Der Vorsitzende Helmut Bolz wurde dabei in seinem Amt bestätigt. Foto: Jörg Fröhling, Westfälische Rundschau
Liedtke kündigte außerdem an, dass die SPD-Fraktion darauf achten wird, dass der Bahnhofsverkauf tatsächlich nur ein Zwischenerwerb bleibe. Neben der städtebaulichen Komponente müsse man das wirtschaftliche Risiko sehen - und das ist nach den Worten Liedtkes immens. Drei Mietverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten erschwerten eine Gesamt-Nutzung nachhaltig.

Die Gemeindeverwaltung forderte Liedtke zu einer offeneren Informationspolitik auf. Der Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt sei keinesfalls so rosig ausgefallen, wie es das Rathaus zu vermitteln versuche - man solle den Bericht nutzen, um Verbesserungspotenzial zu finden.

Und zur Tatsache, dass die Gemeinde per Grundstückstausch eine Weihnachtsbaumkultur oberhalb des Andreasberger Friedhofs verhindert habe, gehöre auch die "andere Seite der Medaille", so Thomas Liedtke. Die Weihnachtsbaumkultur entstehe nun an anderer Stelle auf einer mindestens doppelt so großen Fläche: "So wird auch das Potenzial für noch größere Hochwasserschäden geschaffen."

Für die Zukunft gelte es, die Gemeinde touristisch weiterzuentwickeln, so Liedtke. Ein Fernziel könne es sein, mit ehrenamtlichem Engagement historische Bahn-Strecken für Nostalgie-Fahrten wieder aufleben zu lassen. Seine Fraktion wolle sich außerdem dafür einsetzen, auf den Friedhöfen weitere Bestattungs-Angebote zu schaffen - etwa eine Urnenwand oder anonyme Bestattungen.

Auch zu landes- und bundespolitischen Themen will die Bestwiger SPD Diskussions- und Infoveranstaltungen anbieten, kündigte Bolz an. Es gehe gerade angesichts der bevorstehenden Wahlen darum, Mitglieder und Bürger "mitzunehmen". Zwar sei die Mitgliederzahl des Ortsvereins 2007 um vier auf nun 119 gesunken - damit liege man aber erheblich besser als der Landes- oder Bundesschnitt, erklärte Helmut Bolz.

Mit einem einstimmigen Votum unterstützt der SPD-Ortsverein die Absicht des Landtagsabgeordneten Karsten Rudolph, SPD-Bundestagskandidat für den HSK zu werden. Rudolph kündigte an, dass er besonders bei Arbeitnehmern, Sozialverbänden und im öffentlichen Dienst um sozialdemokratische Positionen werben werde. Nicht zuletzt werde es dabei um "gute Arbeit und faire Löhne" gehen - Rudolph: "Das Thema Arbeit ist das Schlüsselthema."

Jubilare ausgezeichnet

Der SPD-Ortsverein Bestwig ehrte in seiner Mitgliederversammlung auch eine Reihe Jubilare. Hans-Werner Hengsbach wurde für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet, Alois Bathen und Johann Diekfelder für 25 Jahre. Außerdem gehören Torsten Ernst sowie Elke und Franz-Josef Kemper seit einem Vierteljahrhundert dem Bestwiger SPD-Ortsverein an.

Quelle: Westfälische Rundschau, Lokalausgabe Meschede (fr), 29.04.2008

 

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